Interview zum Thema:
Design in der heutigen Zeit
Martina Lang im Gespräch mit Holger Kanzok
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Design ist heute ein sehr facettenreiches Thema. Wie würden Sie Design in der heutigen Zeit beschreiben?
Vielen Dank für die Einladung! Design heute ist mehr als nur Ästhetik. Es ist funktional, nachhaltig und zunehmend technologiegetrieben. Heutzutage müssen Designer nicht nur kreativ sein, sondern auch soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen berücksichtigen. Es geht darum, Lösungen zu schaffen, die sowohl intuitiv als auch innovativ sind.
Das klingt spannend. Welche Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren im Bereich Design wahrgenommen? Besonders in Bezug auf Technologien wie künstliche Intelligenz und digitale Medien?
Die Digitalisierung hat das Design revolutioniert. Früher war Design vor allem auf physische Produkte oder Printmedien beschränkt. Heute gibt es so viele neue Dimensionen – von interaktiven Interfaces über Virtual Reality bis hin zu personalisierten Erlebnissen durch KI. Diese Technologien bieten Designern die Möglichkeit, mit Nutzern auf völlig neue Weisen zu interagieren und maßgeschneiderte Erlebnisse zu schaffen.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie beeinflusst dieser Trend das Design?
Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark an Relevanz gewonnen. Designer sind zunehmend dazu angehalten, Materialien und Prozesse zu überdenken. Es geht nicht nur darum, umweltfreundliche Produkte zu schaffen, sondern auch darum, Designprozesse zu optimieren, die den Ressourcenverbrauch minimieren. Das betrifft auch die Schaffung von langlebigen und reparierbaren Produkten. Es ist ein Paradigmenwechsel hin zu einem Kreislaufsystem, in dem nichts einfach weggeworfen wird.
"Künstliche Intelligenz ist ein leistungsfähiges Hilfsmittel, das den Menschen unterstützt, aber niemals dessen Kreativität, Entscheidungsfähigkeit und Expertise ersetzen kann. Sie sollte als Erweiterung und nicht als Ersatz menschlicher Fähigkeiten betrachtet werden."
Holger Kanzok
Designer
Es gibt auch viele Diskussionen über „Design für alle“ und Inklusion. Wie sehen Sie die Rolle von Design in Bezug auf Zugänglichkeit und Diversität?
Inklusion ist ein sehr wichtiger Aspekt des Designs. Design sollte so gestaltet werden, dass es für alle zugänglich ist, unabhängig von Fähigkeiten, kulturellem Hintergrund oder sozialen Status. Heute setzen sich Designer zunehmend mit barrierefreien Interfaces, inklusiven Produkten und vielfältigen visuellen Sprachen auseinander. Das Ziel ist es, ein Design zu schaffen, das Menschen zusammenbringt, statt sie auszuschließen.
Was denken Sie über die Verbindung von Design und Markenidentität in der heutigen Welt? Wie wichtig ist es, dass Design eine konsistente Markengeschichte erzählt?
Design ist ein wesentliches Element der Markenidentität. Marken müssen heute in einer überfüllten, digitalen Welt hervorstechen, und Design spielt eine Schlüsselrolle dabei, wie eine Marke wahrgenommen wird. Ein starkes, konsistentes Design kann Vertrauen schaffen und eine emotionale Verbindung zu den Nutzern aufbauen. Das Design muss die Werte der Marke widerspiegeln, und da sich die Erwartungen der Konsumenten ständig verändern, müssen Marken flexibel und anpassungsfähig bleiben.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Designer heute?
Eine der größten Herausforderungen ist es, Designlösungen zu entwickeln, die sowohl innovativ als auch nachhaltig sind. Außerdem gibt es den Druck, in einer schnelllebigen Welt mit kontinuierlich wachsenden Anforderungen und Technologien Schritt zu halten. Designer müssen immer wieder neue Werkzeuge und Techniken erlernen, aber gleichzeitig auch darauf achten, dass die menschliche Perspektive nicht verloren geht – also, dass Design für den Menschen bleibt und nicht nur für den Markt.
Abschließend: Welche Rolle spielt Design Ihrer Meinung nach in der gesellschaftlichen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte?
Design hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Wir sehen das in Bereichen wie urbanem Design, Gesundheitswesen, Bildung und Umweltschutz. In den kommenden Jahrzehnten werden Designer noch mehr Verantwortung tragen, um Lösungen zu entwickeln, die nicht nur funktional, sondern auch sozial und ökologisch verantwortungsbewusst sind. Die Verknüpfung von Technologie, Kunst und Wissenschaft wird eine bedeutende Rolle dabei spielen, wie wir in einer sich ständig verändernden Welt leben und arbeiten.

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Holger Kanzok
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