Interview zum Thema:
Ist deutsches Design in Japan anerkannt?​​​​​​​

Martina Lang im Gespräch mit Holger Kanzok
(Interview gekürzt)​​​​​​​
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Deutsches Design steht international für Funktionalität, Minimalismus und Qualität. Wie wird es in Japan wahrgenommen?

Vielen Dank für die Einladung! Tatsächlich genießt deutsches Design in Japan einen sehr guten Ruf. Die klare Formsprache, hochwertige Verarbeitung und die Fokussierung auf Funktionalität passen gut zu den japanischen Designprinzipien, die oft Einfachheit und Perfektion betonen. Besonders in Bereichen wie Industriedesign, Architektur und Automobilbau ist deutsches Design hoch angesehen.
Gibt es bestimmte deutsche Marken oder Designer, die in Japan besonders geschätzt werden?
Ja, es gibt einige! Marken wie Braun, Bauhaus-inspirierte Möbelhersteller oder Automarken wie BMW, Audi und Mercedes-Benz sind in Japan sehr beliebt. Auch Designer wie Dieter Rams mit seinem „Weniger, aber besser“-Ansatz haben starken Einfluss. Das Bauhaus-Erbe und der Fokus auf klare, funktionale Gestaltung harmonieren gut mit der japanischen Ästhetik des Minimalismus, etwa dem Wabi-Sabi-Prinzip.
„Deutsches und japanisches Design teilen die Liebe zur Klarheit und Perfektion – das eine geprägt von Funktionalität, das andere von poetischer Ästhetik. Gemeinsam schaffen sie zeitlose Eleganz.“

Holger Kanzok
Designer
Gibt es kulturelle Unterschiede in der Designwahrnehmung zwischen Deutschland und Japan?
Definitiv! Während deutsches Design oft streng funktional und rational ausgerichtet ist, spielt in Japan die emotionale Komponente eine größere Rolle. Dort wird großer Wert auf Harmonie, Materialität und oft auch eine poetische Tiefe gelegt. Ein gutes Beispiel ist der Unterschied zwischen deutschen und japanischen Verpackungsdesigns: Während deutsche Verpackungen oft minimalistisch sind, sind japanische häufig kunstvoll gestaltet und erzählen eine Geschichte.
Wie können deutsche Designer oder Unternehmen erfolgreich in Japan Fuß fassen?
Es ist wichtig, die kulturellen Feinheiten zu verstehen und sich an die japanische Ästhetik und Erwartungshaltung anzupassen. Deutsche Unternehmen, die nicht nur funktionale Perfektion bieten, sondern auch emotionale und kulturelle Aspekte integrieren, haben die besten Chancen. Kooperationen mit lokalen Designern oder Marken können ebenfalls helfen, die Akzeptanz und das Verständnis für den Markt zu steigern.
Sehen Sie zukünftige Trends, bei denen deutsches und japanisches Design stärker verschmelzen?
Ja, definitiv. Nachhaltigkeit und Reduktion auf das Wesentliche sind Trends, die sowohl im deutschen als auch im japanischen Design immer wichtiger werden. Auch im Bereich Technologie-Design, etwa bei Smart Home oder Elektrofahrzeugen, könnten sich die Prinzipien beider Länder weiter verbinden. Die Zukunft wird sicher spannende Synergien bringen!
Vielen Dank für die interessanten Einblicke!
Sehr gerne! Es ist faszinierend zu sehen, wie deutsches und japanisches Design voneinander lernen und profitieren können.
Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, oder über ein Projekt sprechen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Ihr Ansprechpartner:
Holger Kanzok
​​​​​​​+49 171.3117198
hk@designbuero-kanzok.de

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