Interview zum Thema:
Nachhaltigkeitsbericht – Haltung zeigen, Zukunft gestalten.
Wenn Zahlen zu Geschichten werden und Verantwortung ein Gesicht bekommt
Martina Lang im Gespräch mit Design-Experte Holger Kanzok
(Interview gekürzt)
(Interview gekürzt)
Ein Nachhaltigkeitsbericht – klingt erstmal nach Tabellen, Daten und trockenen Kennzahlen, oder? Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Dahinter steckt weit mehr. Es geht um Haltung. Um Verantwortung. Und darum, wie Unternehmen zeigen, dass sie ihre Zukunft aktiv gestalten wollen. Im Gespräch erklärt Kommunikationsdesigner Holger Kanzok, warum glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation weit über Zahlen hinausgeht – und wie Design, Sprache und Ehrlichkeit den entscheidenden Unterschied machen.
Herr Kanzok, viele empfinden Nachhaltigkeitsberichte als trocken oder gar unverständlich. Warum sollten Unternehmen trotzdem – oder gerade deshalb – auf sie setzen?
Weil ein Nachhaltigkeitsbericht heute viel mehr ist als eine Pflichtübung. Er ist ein Statement. Ein sichtbares Zeichen: Wir übernehmen Verantwortung. Zahlen und Fakten sind wichtig, keine Frage. Aber sie erzählen nur die halbe Geschichte. Was wirklich zählt, ist das „Warum“ dahinter – die Haltung, die Werte, die Motivation. Wenn ein Unternehmen zeigt, wie ernst es Nachhaltigkeit nimmt – und das in einer Sprache, die Menschen erreicht, nicht in Fachchinesisch – entsteht Glaubwürdigkeit. Dann wird aus einem Bericht ein Dialog.
Sie sprechen von Haltung. Wie kann ein Bericht Haltung zeigen, ohne moralisch oder belehrend zu wirken?
Indem er ehrlich bleibt. Niemand erwartet Perfektion. Aber Offenheit schafft Vertrauen. Wer transparent macht, wo er steht, woran er arbeitet – und auch, wo’s noch hakt –, wirkt authentisch. Nachhaltigkeitsberichte sollten keine makellosen Hochglanzbroschüren sein, sondern Werkstattberichte des Wandels. Ich sage immer: Nachhaltigkeit ist keine Aufgabe. Sie ist eine Haltung. Und jeder Bericht, der das spürbar macht, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Nachhaltigkeit ist keine Aufgabe. Sie ist eine Haltung – und jeder Bericht, der das spürbar macht, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Holger Kanzok
Designer
Viele denken bei Nachhaltigkeitsberichten zuerst an Zahlenkolonnen. Wie gelingt es, daraus lebendige Geschichten zu machen?
Indem man die Menschen sichtbar macht, die dahinterstehen. Jede Zahl erzählt ja eine Geschichte – von einer Idee, einem Aha-Moment, einer Entscheidung. Anstatt zu schreiben: „Wir haben 30 Prozent Energie eingespart“, könnte man erzählen: „In unserer Produktion entstand eine kleine Idee, die heute Großes bewirkt – sie spart nicht nur Energie, sondern sorgt auch für Stolz im Team.“ So wird aus Statistik Emotion. Ein Bericht, der berührt, bleibt im Kopf. Nachhaltigkeit wird dann nicht abstrakt, sondern erlebbar.
Also: Mehr Storytelling wagen?
Unbedingt. Zahlen informieren – Geschichten berühren. Erst beides zusammen überzeugt. Nachhaltigkeit ist ein Prozess, kein Zustand. Sie wächst aus Experimenten, Rückschlägen und Erkenntnissen. Genau diese Dynamik darf man spüren. Wenn Menschen verstehen, warum etwas passiert, interessiert sie auch das wie. Und dann wird aus einem Bericht ein echtes Erlebnis.
Wie wichtig ist dabei die Gestaltung?
Extrem wichtig. Design ist kein Zuckerguss, sondern eine Sprache. Ein gut gestalteter Nachhaltigkeitsbericht fühlt sich so an, wie er gemeint ist: ehrlich, klar, zukunftsorientiert. Material, Typografie, Bildwelt – alles erzählt mit. Ein recyceltes, hochwertiges Papier vermittelt nicht Verzicht, sondern Wertschätzung. Ein reduziertes, aufgeräumtes Layout schafft Orientierung. Nachhaltigkeit darf schön sein – nur eben bewusst.
Transparenz ist eines der großen Schlagworte in diesem Zusammenhang. Was bedeutet sie für Sie?
Transparenz heißt, Prozesse sichtbar zu machen. Nicht nur Ergebnisse zu präsentieren, sondern auch den Weg dorthin. Wer offenlegt, wo Fortschritte erzielt wurden und wo Herausforderungen bestehen, zeigt Mut. Das schafft Glaubwürdigkeit – intern wie extern. Ehrlichkeit ist kein Risiko, sie ist eine Stärke.
Und wie schafft man es, dass der Bericht tatsächlich gelesen – und nicht nur abgelegt – wird?
Durch Relevanz. Menschen lesen, was sie betrifft. Wenn ein Bericht Emotionen weckt, echte Gesichter zeigt und nachvollziehbare Geschichten erzählt, entsteht Nähe. Dann wird aus einer Pflichtlektüre ein inspirierender Einblick. Kommunikation, die ehrlich ist, bleibt hängen – und Gestaltung kann genau das unterstützen.
Ihr Fazit?
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist kein bürokratisches Dokument. Er ist ein Kompass. Er zeigt, wohin ein Unternehmen steuert – und mit welcher Überzeugung. Am Ende geht es nicht um Perfektion, sondern um Authentizität. Nachhaltigkeit entsteht nicht durch Zahlen, sondern durch Bewusstsein – und durch die Bereitschaft, Verantwortung sichtbar zu machen.
Wir gestalten Ihre Nachhaltigkeit
Wir bei Designbüro Kanzok begleiten Unternehmen auf diesem Weg – von der strategischen Kommunikationsberatung bis zur gestalterischen Umsetzung. Unser Ziel: Nachhaltigkeitsberichte, die nicht nur informieren, sondern berühren. Wir übersetzen komplexe Inhalte in klare Botschaften, entwickeln visuelle Konzepte, die Haltung zeigen, und schaffen Gestaltung, die Sinn macht – ehrlich, menschlich und nahbar.
Denn gute Nachhaltigkeitskommunikation ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Versprechen an die Zukunft – und eine Einladung, Verantwortung gemeinsam zu gestalten.
Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, oder über ein Projekt sprechen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Ihr Ansprechpartner:
Holger Kanzok
+49 171.3117198
hk@designbuero-kanzok.de